Baustellen im Visier – Ein Interview mit BauWatch Geschäftsführer Klaus Maskort
Der BauWatch Crime Report 2024 hat die Problematik des Diebstahls und der zunehmenden Kriminalität auf unseren Baustellen beleuchtet. Unser Geschäftsführer, Klaus Maskort, hat mit uns über die Ergebnisse gesprochen. Sein Fazit: Die Auswirkungen der Diebstähle gehen – Stichwort Reputationsverlust – weit über den unmittelbaren finanziellen Verlust hinaus. Zudem habe das Gefühl mangelnder Sicherheit einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsmoral und das Wohlbefinden der Mitarbeiter.
Lieber Klaus, der kürzlich veröffentlichte BauWatch Crime Report 2024 hat erhebliche Aufmerksamkeit auf das Problem des Diebstahls auf Baustellen gelenkt. Kannst du uns einen detaillierteren Einblick in die Umfrageergebnisse geben?
Klaus Maskort: Sehr gerne. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass die Baustellenkriminalität ein wachsendes Problem darstellt, mit 64 Prozent der Befragten, die einen Anstieg der Kriminalität im vergangenen Jahr bemerkt haben. Dies ist besonders besorgniserregend, da 80 Prozent der Befragten angaben, dass auf ihrer Baustelle mindestens einmal jährlich ein Diebstahl stattgefunden hat. Diese Kriminalität führt zu einem jährlichen finanziellen Schaden von mindestens 80 Millionen Euro für die Baubranche. Es ist klar, dass dies ein Thema ist, das große Aufmerksamkeit erfordert.
Welche Art von Objekten wird am häufigsten gestohlen? Und wer sind die Haupttäter?
Klaus Maskort: Unsere Analyse hat ergeben, dass kleine Werkzeuge und Kupfer besonders gerne gestohlen werden. Dies zeigt, wie sich Kriminelle auf Objekte konzentrieren, die leicht zu stehlen und zu verkaufen sind. Hinsichtlich der Täter haben wir es mit einer Vielfalt zu tun: “Insider”, die 21 Prozent der Diebstähle verantworten, Gelegenheitsdiebe und das Organisierte Verbrechen, welches laut Umfrageergebnis für 30 Prozent der Vorfälle verantwortlich ist. Diese Tätergruppen gehen teils sehr unterschiedlich vor, was die Komplexität des Problems, mit dem wir konfrontiert sind, deutlich macht.
Du hast die Auswirkungen der Kriminalität auf Baustellen angesprochen. Kannst du das noch näher erläutern?
Klaus Maskort: Natürlich. Die Auswirkungen gehen weit über den unmittelbaren finanziellen Verlust hinaus. 43 Prozent der Projekte erleiden Verzögerungen, was nicht nur die Kosten erhöht, sondern auch den Ruf der betroffenen Unternehmen schädigen kann. Darüber hinaus hat unser Bericht gezeigt, dass das Gefühl mangelnder Sicherheit einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsmoral und das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben kann. Die persönliche Sicherheit und der Schutz des Eigentums auf Baustellen sind von entscheidender Bedeutung für die Effizienz und Produktivität.
Welche Empfehlungen gibt BauWatch, um diesen Herausforderungen zu begegnen?
Klaus Maskort: Prävention ist entscheidend. Wir empfehlen die Implementierung sichtbarer Sicherheitsmaßnahmen wie Kamera-Türme und Zäune als Abschreckung, die Investition in umfassende Sicherheitstechnologien und die Schulung der Mitarbeiter, um das Bewusstsein und die Reaktionsfähigkeit zu erhöhen. Zudem ist es wichtig, Sicherheit als integralen Bestandteil von Beginn an in die Projektplanung einzubeziehen. Eine flexible Sicherheitsstrategie, die sich an die spezifischen Bedürfnisse jedes Projekts anpasst, ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung.
Angesichts dieser Herausforderungen, wie siehst du die Zukunft der Baustellensicherheit?
Klaus Maskort: An der stetigen Entwicklung neuer und der Optimierung bestehender Technologien führt kein Weg vorbei. Durch den Einsatz fortschrittlicher Überwachungs- und Sicherheitstechnologien können wir den Kriminellen immer einen Schritt voraus sein. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Branche zusammenarbeitet, um Best Practices zu teilen und eine Kultur der Sicherheit zu fördern. Bei BauWatch sind wir optimistisch, dass durch Aufklärung, präventive Maßnahmen und die richtige Technologie die Baustellenkriminalität effektiv bekämpft werden kann. Wir sind verpflichtet, unseren Teil dazu beizutragen, indem wir innovative Lösungen anbieten, die sowohl wirksam als auch benutzerfreundlich sind. Unser Ziel ist es, eine sichere Umgebung zu schaffen, in der Bauprojekte zeit- und budgetgerecht abgeschlossen werden können, ohne durch Kriminalität behindert zu werden.
Abschließend, gibt es einen Wunsch, den du an die Baubranche richten möchtest?
Klaus Maskort: Ja, definitiv. Es ist wichtig, zu erkennen, dass Sicherheit auf der Baustelle eine gemeinsame Verantwortung ist. Jeder von uns, vom Geschäftsführer über Baustellenverantwortliche bis zum Subunternehmer vor Ort, spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Diebstahl und Vandalismus. Ich ermutige alle Beteiligten, aktiv an der Schaffung sicherer und geschützter Baustellen mitzuarbeiten. Indem wir in die neuesten Sicherheitstechnologien investieren, klare Sicherheitsprotokolle implementieren und eine Kultur des Bewusstseins und der Wachsamkeit fördern, können wir diese Herausforderungen überwinden. Lasst uns zusammenarbeiten, um die vielen Baustellen in diesem Land sicherer zu machen.